Preisträger 2024

Werner-Weinmann-Preis 2024 feierlich
an Dorffreizeit Plattenhardt überreicht

Das gibt es auch nicht alle Tage: Der Werner-Weinmann-Preis 2024 wurde feierlich überreicht – und zwar inmitten des Trubels des prämierten Projektes selbst, der 50. Dorffreizeit Plattenhardt, die gerade zu Ende gegangen ist.

Spielende Kinder überall, lachende Familien beim Essen im Freien, wirbelnde Betreuer – und mittendrin die feierliche Verleihung des Werner-Weinmann-Preises 2024 in der altehrwürdigen Antholianuskirche Plattenhardt mit lokaler Prominenz aus Kirche, Politik und Gesellschaft.

Die Werner-Weinmann-Stiftung fördert bürgerschaftliches Engagement vor allem im Bereich der Arbeit für und mit jungen und alten Menschen. Die Stiftungsratsvorsitzende Susanne Kränzle betonte in ihrer Begrüßung die Bedeutung von gelebter Gemeinschaft vor Ort, in der Menschen füreinander sorgen und sich gegenseitig unterstützen. „Caring Communities“ – so das Schlagwort in der Fachwelt – sind auch Gegenbewegung zu Trends wie Individualisierung, Vereinsamung und Ego-Kultur.

Pfarrer Alexander Kupsch dankte für die Auszeichnung, die ein Projekt ins Rampenlicht rückt, das nach 50 Jahren wie selbstverständlich wirke, hinter dem aber immer wieder aufs Neue viel Arbeit und Herzblut stecke. „Die Dorffreizeit der evangelischen Kirchengemeinde Plattenhardt ist ohne das ehrenamtliche Engagement der vielen Betreuer nicht denkbar“.

Oberbürgermeister Christoph Traub, früher selbst in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv, ermutigte in seinem Grußwort dazu den Schritt vom Teilnehmer zum Betreuer zu gehen. „Wer sich hier engagiert und Dinge in die Hand nimmt, organsiert und Lösungen sucht, wird auch später kein Problem haben Verantwortung zu übernehmen – sei es als Vereinsvorsitzender, als Geschäftsführer einer Firma oder als Oberbürgermeister“.

Das bestätigen diejenigen, die schon wiederholt als Betreuer bei der Dorffreizeit dabei sind. Robin Gosak, Samira Brumbach und Greta Möller berichteten in einer Gesprächsrunde mit dem Stiftungsvorsitzenden, Bundestagsabgeordnetem Nils Schmid, von ihren Erfahrungen. Doch das Sammeln und Erlernen von Kompetenzen ist nur ein schöner Nebeneffekt. Entscheidend für ihr Engagement sind die tollen Abenteuer bei der Dorffreizeit, die sie selbst als Kinder erlebt haben, Freundschaften, die vielleicht ein Leben halten, und der Spaß mit den Kindern und Jugendlichen.

Kein Wunder, dass an der Dorffreizeit Plattenhardt mittlerweile Generationen teilgenommen haben und die meisten freiwilligen Helferinnen und Helfer einst selbst als junge Teilnehmer dabei waren. Ein besonderes Anliegen von Werner Weinmann, dem Namensgeber des Preises, war es, Menschen dazu zu ermutigen, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und andere. „Beim diesjährigen Preisträger wurde dieses Kriterium in besonderer Weise erfüllt“, schloss Nils Schmid.Goetz Weinmann, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, überreichte den symbolischen Scheck über eintausend Euro – und einen Eis-Gutschein für David Hummel, der die Preisverleihung musikalisch umrahmte.

Werner-Weinmann-Preis 2024 geht an die Dorffreizeit Plattenhardt

Die Werner-Weinmann-Stiftung verleiht den Werner-Weinmann-Preis des Jahres 2024 an die Dorffreizeit Plattenhardt. Seit nunmehr 50 Jahren gestaltet die evangelische Kirchengemeinde Plattenhardt jährlich zu Beginn der Sommerferien ein attraktives und abwechs­lungsreiches Freizeitangebot. Es richtet sich an Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse und dauert in diesem Jahr elf Tage. Etwa 170 Kinder dürfen sich über ein vielseitiges Programm freuen. Die Freizeit wird von einem großen Team Ehrenamtlicher gestemmt.

Pfarrer Alexander Kupsch betont, dass die Freizeit für viele Eltern eine Unterstützung am Anfang der Sommerferien sei. Sie gehe aber über eine Betreuung weit hinaus. Kinder könnten in einem Klima von Wertschätzung und Freude Gemeinschaft erleben, sich ausprobieren und neue Freunde finden. Durch biblische Geschichten und christliche Lieder habe die Freizeit ein evangelisches Profil, zu dem auch Werte wie Offenheit und Vielfalt gehörten.

Die meisten Betreuer seien einst selbst teilnehmende Kinder gewesen, betont Jugendreferent Michael Hummel. Das zeige, wie positiv sich die Freizeiten bei vielen eingeprägt hätten. Die Dorffreizeit habe sich dadurch zu einem wichtigen Baustein der Gemeinwesenarbeit im Ort entwickelt.

Genau dieser Punkt habe auch die Jury der Werner-Weinmann-Stiftung überzeugt, erläutert Nils Schmid. Der SPD-Bundestags­abgeordnete ist ehren­amtlicher Vorsitzender der Stiftung. „Die Dorffreizeit Plattenhardt wird nicht nur seit Jahrzehnten hauptsächlich von Ehren­amtlichen getragen, sondern sie legt auch die Grundlage dafür, dass die Kinder das freiwillige Engagement, den Einsatz für sich und andere mit Freude und Wertschätzung verbinden.“ Davon profitiere das Ehrenamt – auch außerhalb Plattenhardts und der Kirchengemeinde.

Die Stiftungsratsvorsitzende Susanne Kränzle ergänzt, dass gerade Kinder unter der Corona-Pandemie besonders gelitten hätten. „Ich freue mich deshalb, dass wir dieses Jahr ein Projekt auszeichnen können, das Kindern außerhalb der Schule einen Ort der persönlichen Begegnung und Abwechslung schafft.“ Dass es auch noch das 50-jährige Jubiläum sei, sei das Tüpfelchen auf dem i.

Die Werner-Weinmann-Stiftung dankt aber auch den anderen Bewerbern. Es seien zahlreiche Projekte vorgeschlagen worden, die einen wichtigen Beitrag in der Jugend- und Altenarbeit leisteten. Ihnen allen gelte Dank und Respekt. Die Preisübergabe durch die Werner-Weinmann-Stiftung findet im Rahmen des Auftakts der Dorffreizeit am 28. Juli in Plattenhardt statt.