Preisträger 2016
„Zusammen stark!“ erhält Werner-Weinmann-Preis
Leinfelden-Echterdingen (pm). Im Treff Impuls wurde das generationenübergreifende Projekt „Zusammen stark!“ für seine Leistungen im bürgerschaftlichen Engagement ausgezeichnet. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro. Festredner der diesjährigen Preisverleihung, Eckhard Rahlenbeck, der nicht nur Journalist und Autor, sondern zudem auch Mitglied im Stiftungsrat der Werner-Weinmann-Stiftung ist, brachte es auf den Punkt: “Die Ehrung des Projekts heute ist eine ermutigende Antwort auf die um sich greifende Deformation des öffentlichen Umgangs miteinander“.
Auch der Vorsitzende der Werner-Weinmann-Stiftung, der Nürtinger SPD-Bundestagsabgeordnete Rainer Arnold hob in seiner Begrüßung hervor, dass es gut wäre nun ein anderes Thema als die negativ kommentierte Flüchtlingskrise in den Mittelpunkt zu rücken. „Man kann es jedoch auch als ein Teil der Antwort für die alternde Gesellschaft sehen“, so Arnold, „denn wir brauchen Zuwanderung. Diejenigen die gut integriert seien und arbeiten würden, stützen das Sozialsystem und damit ginge es auch hier um das Miteinander der Generationen, meinte der Bundestagsabgeordnete.
Roland Klenk, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, war stolz und dankbar, dass das Projekt „Zusammen stark!“ dieses Jahr ausgezeichnet wurde. Klenk hofft, dass diese Auszeichnung auch einen erneuter Impuls für andere mit sich bringt, sich zu engagieren.
Das Ehrenamt hatte besonders für Werner Weinmann, der verstorbene Landtagsabgeordneter zu dessen Ehren die Stiftung 2003 gegründet wurde, einen hohen Stellenwert. Elisabeth Arnold, Vorsitzende des Stiftungsrates, gedachte in ihrem Grußwort an seine Leistungen und stellte heraus, dass aus diesem Grunde der Schwerpunkt der Stiftung sei herausragende Leistung im bürgerschaftlichen Engagement zu ehren.
Frau Meike Rubesch, vom Amt für soziale Dienste der Stadt-Leinfelden-Echterdingen, stellt das Motto des Projekts mit den Worten „Wir bewegen nicht die Welt aber wir bewegen uns aufeinander zu“ vor. Der Preisträger selbst erzählte anschließend durch drei Paten, die die drei Bereiche leiteten, vor: Wii-Bowling, das interkulturelles Kochen, der Aktivnachmittag im Kindergarten. In den unterschiedlichen Aktivitäten kommen so Jung und Alt ins Gespräch, lernen sich kennen und entdecken gemeinsame Interessen und können damit im Alltag mehr Verständnis füreinander entwickeln. Die im letzten Jahr begonnene Projektreihe wird zwischen der Stadt Leinfelden-Echterdingen, dem Stadtseniorenrat und unterschiedlichen ortsansässigen Kooperationspartnern durchgeführt.
Der Mensch sei ein soziales Wesen und wäre auf ein Miteinander angewiesen, betont der Festredner Eckhard Rahlenbeck. „Würde das Soziale fehlen, könnten wir noch nicht einmal eine Sprache erlernen“. Doch die Veränderung unserer Lebensstile begünstige die Verrohung unseres Miteinanders. Durch den hohen Tempodruck habe keiner mehr Zeit für sorgfältige Analysen und es gebe kein Platz mehr für den Austausch von Gefühlen, so Rahlenbeck. „Eine zentrale Frage für die Politik und die Zivilgesellschaft ist darum: Wie können die schwindenden Bindekräfte wieder gestärkt und nachhaltiger als bisher gefördert werden?“ meint Rahlenbeck. Seiner Meinung nach müsse man sich von der Illusion verabschieden, dass Pflege und Zuwendung nur vom Sozialstaat gestemmt werden könne, die Zivilgesellschaft sei am Zug. Dabei sei die Entwicklung des generationenübergreifenden Wohnens zum Schwerpunkt der Debatte zu machen. Neue Wohnviertel mit Bewegungsräumen bildeten ein Gegenmodell zu tristen Problemquartieren.
Goetz Weinmann, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, bedankte sich schließlich in seinem Schlusswort u.a. bei den Vertretern der Musikschule Leinfelden-Echterdingen, die der Feierstunde einen schönen musikalischen Rahmen gaben.
Den Bericht der Filder Zeitung zur Presiverleihung finden Sie hier.